Modul 2
Das A & O – Kommunikationswerkstatt

Dieses Modul widmete sich dem Thema Kommunikation. Theoretische Grundlagen und praktische Übungen zu zwei speziellen Kommunikationsbereichen standen dabei im Fokus – und zwar: Zeitzeugengespräche und gute Verständigung in Arbeitsteams.   

Denn Zeitzeugen sind eine der wichtigsten Quellen, wenn man sich mit der Dorfgeschichte beschäftigen möchte. Nicht weniger wichtig ist eine gute Gesprächsbasis in einem Dorfteam, das gemeinsam beschließt, ein Geschichtsprojekt umzusetzen.   

Im Themenfeld Zeitzeugengespräche lernten die Teilnehmenden zunächst auf welchen Prinzipien der biographische Ansatz als Herangehensweise an historische Themen beruht und was zu einer guten Vorbereitung gehört. Erst danach ging es um Interviewtechniken und das Geschick, sensiblen Themen empathisch begegnen zu können. Zentral war dabei die Frage: Wie führt man ein Interview, das ausgewogenen ist zwischen wertschätzendem Zuhören und der notwendigen Engführung von Fragen? Dass ein souveräner Umgang mit der entsprechenden Technik zu einer guten Gesprächsatmosphäre beiträgt, wurde genauso klar, wie die Bedeutung von Anerkennung für die Bereitschaft, die eigenen Erinnerungen zu teilen.

Darüber hinaus beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Ideen zur Verwendung von Zeitzeugeninterviews. Wie kann ich mit Zeitzeugengesprächen arbeiten, um Menschen in meinem Dorf zu aktivieren und zusammenzubringen? Eignen sich lebendige oral-history-Formate vor Ort oder eine Ergebnispräsentation in gedruckter oder digitaler Form? Anhand dieser Leitfragen konnten individuelle Konzepte entwickelt werden. 

Das Engagement für lokale Themen bedeutet immer Teamarbeit. Deshalb ging es im zweiten Teil des Seminars darum, wie man verschiedene Kommunikationssituationen gut meistern kann. Alle kennen Planungstreffen, die nicht effizient sind oder aus dem Ruder laufen. Nicht selten scheitern Initiativen an unterschiedlichen Vorstellungen und Erwartungen. Um solche Prozesse verstehen und künftig anders gestalten zu können, sind zunächst Modelle vorgestellt worden, die unsere Kommunikation in unterschiedliche Ebenen aufschlüsseln und dabei auf die Relevanz von derlei Aspekten verweisen wie Werte, Traditionen, Befindlichkeiten, Vorerfahrungen oder auch Tabus. Im nächsten Schritt wurden praxisorientierte Moderationsmethoden ausprobiert, um die Einbindung aller Beteiligten zu üben und um die eigenen Kommunikations- und Reaktionsmuster zu reflektieren. 
Damit konnten Kommunikationskompetenzen geschult werden, die bei jeder Art von aktiver Teilhabe von Vorteil sind!